Als Partnerkonferenz zur LaBitConf in Südamerika und der Baltic Honeybadger in Estland möchte die Unchain Convention im Gegensatz zu vielen anderen Crypto-Events nicht nur Konferenz und Experience sein. Vielmehr will sie auch die jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten der Konferenzlocation vermitteln und so den Teilnehmern einen einzigartigen Gesamteindruck bieten. Das war genau das, was uns von BitBucks an der Unchain so sehr gereizt hat.
Trotz absolut hochklassiger Besetzung fand die Unchain am Ufer der Spree im kultigen Berliner Holzmarkt mit ungefähr. 100 Teilnehmern im eher kleinen Kreise statt - genau dies stellt aber auch laut den Veranstaltern Oskar Giese, Sebastian Dröber und Aaron König die Besonderheit dar.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Fokus weg von den Altcoins und in Richtung Bitcoin verschoben. Sieht man sich die Entwicklung der Bitcoin-Dominanz, also den Anteil, den Bitcoin an der Marktkapitalisierung der Top 100 Cryptocurrencies seit Anfang 2018 hat an, so ist dies auch durchaus richtig und absolut konsequent.
Der Fokus bei Bitcoin lag, ähnlich wie seit längerer Zeit überall, auf dem Lightning Network. Die Sprecher machten mit sehr ähnlichen Grafiken die Fortschritte in Anzahl von Lightning Knoten, Lightning Channel, dem Wachstum der Channelfundings uvm. deutlich, so z.B das Bitcoin/ Lightning Urgestein Christian Decker von Blockstream. Max Hildebrand vom WorldCryptoNetwork.com gab dazu wichtige Tipps rund um das Thema Privacy, wie z.B den Zugang ins Lightning Network unbedingt über das Tor-Netzwerk zu machen.
Ansonsten gab es viele weitere Perspektiven zu Bitcoin, Kyptografieexkurse zu Schnorr Signatures, die unbegrenzten Möglichkeiten von Smart Contracts auf der Basis von Bitcoin Multisig mit Max Keidun von Hodl Hodl und vieles mehr. Deutlich wurde hierbei die unendliche Kreativität und Schaffenskraft rund um die Bitcoin Blockchain, wie auch dass Bitcoin noch längst nicht an seinem Ende angekommen ist, sondern sich vielleicht sogar in einer Renaissance befindet.
Einen der Höhepunkte auf der Sprecherliste des zweiten Tages setze Hans-Werner Sinn, ehemaliger Direktor des Ifo Institutes, der ganz klar seine Unkenntnis in der Thematik voran stellte und aus Ökonomensicht die Geschichte und immanenten Probleme des Euros darstellte.
Ebenso Brock Pierce, absoluter Tausendsassa der Cryptoökonomie, der seinen Werdegang seit seiner Zeit als Kinderdarsteller, seine vielfältigen Beteiligungen (z.B. EOS, Tether, Blockchain Capital und seine Absichten bei Mt. Gox) und seine Denkweise eindrucksvoll darstellte. Wie unregulierte, aber voll in die US Binnenwirtschaft integrierte Banken wählte Brock Puerto Rico als Wohnort und rief die Cryptocommunity dazu auf, es ihm gleichzutun und in diesem “Paradies” zum Wohle der Bevölkerung ansässig und tätig zu werden.
Tone Vays, der menschgewordene Vertreter des Bitcoinkurses auf YouTube lieferte erneut ein fulminantes Plädoyer zu Bitcoin auf der Basis seiner Geschichte, obgleich er die restliche Konferenz über von seinen unzähligen Flügen und Konferenzteilnahmen einen sichtlich ermatteten Eindruck machte.
Andrei Martchouk sinnierte ganz im Gegensatz zum Leistungsangebot seiner Firma KI Decentraliszed über den Sinn des Begriffs der Blockchaintechnologie und von Enterprise Blockchains und findet abschließend ebenfalls zur Conclusio: The next Bitcoin is Bitcoin.
In diesem offenen und vielfältigen Umfeld von Liberalisten, Austrian Economics und Freigeistern wirkte die Ankündigung des Facebook Coins Libra wie die komplette Antithese: It’s not about blockchain, it’s not about privacy and it’s not decentralised - it’s not Bitcoin.
BitBucks unterstützte die Unchained Convention 2019.